Trommelfellschnitt, Paukenröhrcheneinlage

Trommelfellschnitt, Paukenröhrcheneinlage (Paukendrainage)

Im Rahmen einer Erkältung oder chronischen Entzündung im Nasenrachenraum kann der Ausführungsgang der Ohrtrompete (Eustach´sche Röhre) zuschwellen. Ein Druckausgleich zwischen Mittelohr uns Nasenrachen wird somit erschwert oder gar unmöglich. Flüssigkeit verbleibt im Mittelohr und es entsteht das Gefühl wie durch Watte zu hören. Es entsteht der sog. Pauken- oder Mittelohrerguß.  Kinder sind aufgrund eines speziellen Neigungswinkels der Ohrtrompete zur Schädelbasis und mangelnder Motorik/Koordination nicht aktiv in der Lage, einen Druckausgleich durchzuführen. Ein entscheidender Nachteil! Bei Kindern entstehen daher überproportional mehr Mittelohrentzündungen als bei Erwachsenen.
Sprachentwicklungsverzögerungen durch mangelndes Hörempfinden und häufige Antibiotikagabe sind Folgen dieser Erkrankung.
In engem Zusammenhang stehen bei Kindern vergrößerte Rachenmandeln (volkstümlich „Polypen“), die ebenfalls die Eustach´sche Röhre im Nasenrachen verlegen können.

Wenn durch konservative, medikamentöse Maßnahmen ein wiederkehrender Paukenerguß oder häufig auftretende Mittelohrentzündungen nicht verhindert werden können, sollte ein Trommelfellschnitt erfolgen. Stellt sich in der Operation heraus, dass die Flüssigkeit im Mittelohr sehr zähflüssig ist wird ein Röhrchen gelegt, welches je nach Modell ca. ½ Jahr im Trommelfell verbleibt oder dauerhaft liegt.
Die Operation erfolgt bei Kindern in Allgemeinnarkose. Bei Erwachsenen wird dieser Eingriff nicht selten in lokaler Betäubung durchgeführt.
Nach Säuberung des Gehörganges unter Zuhilfenahme eines Operationsmikroskopes wird ein kleiner, ovaler Trommelfellschnitt entlang der natürlichen Maserung gesetzt. Nun erfolgt das vorsichtige Absaugen der Flüssigkeit aus dem Mittelohr.
Der Schnitt heilt in der Regel spätestens nach 1-2 Wochen wieder folgenlos zu. Nur sollte mind. einen Monat kein Schwimmbadbesuch mit evtl. Tauchmanövern erfolgen!!