Die Nasennebenhöhlenoperation

Die Nasennebenhöhlenoperation

Häufigster Grund einer Nasennebenhöhlenoperation sind chronische Nebenhöhlenentzündungen und daraus resultierende gutartige Schleimhautwucherungen, sog. Nasenpolypen.
Allergien (Aspirinunverträglichkeit, Heuschnupfen, etc.) oder eine angeborene Veranlagung können Grund für eine chronische Nebenhöhlenentzündung sein.
Polypen sind in ihrer Wachstumstendenz von Patient zu Patient unterschiedlich. Sicher ist nur, dass eine hohe Rezidivrate (Rückfalltendenz) vorliegt. Nach heutigem Stand der Literatur wird eine kombinierte Therapie angeraten. Einerseits die sog. Chirurgie der freien Wege, bei welcher schleimhautschonend die Polypen entfernt werden, um die natürlichen Ausführungsgänge der Nasennebenhöhlen zu erweitern. Andererseits die konservative Therapieform mit systemischen und lokalen Kortisonpräparaten (Tabletten/Nasensprays).

Die Operation erfolgt in Allgemeinnarkose. Der Operateur wird unter Zuhilfenahme eines Operationsmikroskopes und sog. Endoskopen (Winkeloptiken) die natürlichen Zugänge der Nasennebenhöhlen (Kieferhöhle, Siebbeinzellen, Keilbeinhöhle und Stirnhöhle) einzeln und nacheinander von Polypen befreien.
Blutungen, die während jeder Operation auftreten können und normal sind, da entzündliche Schleimhaut stärker durchblutet wird als gesunde, werden mit Hilfe eines speziellen Instrumentes verödet.
Ist die Nasenscheidewand so stark verbogen, dass der Operateur die schon beschriebenen Ausführungsgänge der Nasennebenhöhlen nicht einsehen kann, muß eine Nasenscheidewandbegradigung als erster Operationsschritt in gleicher Sitzung erfolgen (siehe im eigenständigen Kapitel).
Nach Abschluß der Operation wird auf beiden Seiten ein Silikonsplint in beide Nasenhaupthöhlen eingebracht und mittels eines Fadens vorsichtig fixiert. Diese Splints oder auch Schienen verbleiben ca. 10-14 Tage in der Nase und werden problemlos toleriert, da sie sehr dünn und weich sind. Sie dienen der Prophylaxe von Schleimhautverwachsungen in der Nase, welche eine erneute Nasenatmungsbehinderung nach sich ziehen könnten.
Zusätzlich wird für ca. 24 Stunden nach der Operation eine Nasentamponade aus schaumstoffgefüllten Gummifingerlingen in beiden Nasenhaupthöhlen verbleiben. Am Morgen oder Mittag nach der Operation wird diese vorsichtig durch den Operateur entfernt.